Friday, February 09, 2007

DIOGENES "Worstseller 2005" oder die Parade der Ladenhüter


Ja, das ist aber eine schöne Idee, da geben Sie mir recht, was? Der Verlag, der noch ohne Sachbuch auskommt, der Zürcher "Diogenes" eben, hat ein ziemlich spannendes Unterfangen laufen, er liefert uns die Verkaufszahlen vom Vorjahr. Aber nicht die eines Martin Suters oder Choelos, also nicht die oberen 10, sondern die unteren 10. Und das als hübsches Plakat, im Spiegel Bestseller Outfit.
Unter den miesesten Verkäufen im jahr 2005 hättern wir Altgedientes wie Frank O' Conner mit seinen "Meistererzählungen" anzubieten, ging gerade noch drei mal über den Ladentisch. George Orwells "Im Inneren eines Wals" trauten sich ganze acht Käufer zu, aber auch die Oldschool Krimi-Giganten wie Ambler und Hammett mussten Federn lassen. Ja so geht's dahin. "To the happy few.", betituliert sich das Plakat. Jaaaa, denen gratulieren wir wirklich! Und wenn Sie nun Geschmack gefunden haben und bei Ihrem Buchhändler ein bisserl raunzert sind, kann er Ihnen das Ding ja (kostenlos) bestellen.


Euer Wa!

Monday, February 05, 2007

STEIGER - der steilste (und einzige) TALK in der Stadt!


Betrifft: neues Format im Literaturhaus: STEIGER – der steilste (und einzige) Literaturtalk in der Stadt.

4 mal im Jahr!
1. Versuch 06.02.2007 20:00
Gast und Einsteiger: Francesco Madeo. Literat & Molekularbiologe
Bühne: Jörg Vogeltanz
Durch den Talk steigen: Christof Huemer und Martin G. Wanko


Soviel zu den Fakten nun zur kuriosen Wahrheit v. den 2 Autoren.


Das steigerliche Leben des Martin G. Wankos und Christof Huemers.

Die beiden Literaten Christof Huemer und Martin G. Wanko lernten sich im Jahr 2000 (Jahr des Schweins) in der kambodschanischen Provinz Kampot bei einer Staudammflutung kennen. Martin G. Wanko war zu dieser Zeit (noch) als Fotograf in Südostasien tätig: „In den Reisfeldern stehen ist unangenehm, wegen der Würmer. Fast unmöglich, das zu überleben.“ Christof Huemer, damals für den Auslandshandel der mittlerweile pleite gegangenen Reifenfirma Semperit zugegen, – „es stellte sich heraus, dass Kambodscha gar keine Winterreifen wollte“ – erlebte die Flutung des Staudamms von einer Ehrentribüne. Beim anschließenden Dichtheitsbestaunen und Kartenspielen wurden die beiden Österreicher einander vorgestellt, es entstand eine längere Zeit lang über E-Mail geführte Männerfreundschaft, der das jeweilige literarische Arbeiten jedoch auch keinen Abbruch tat.
2001 kehrten der Steirer Wanko und der Salzburger Huemer nach Graz zurück. Wanko schrieb Theaterstücke („Who Killed Arnie“, „Trainer König, General“, ...) und wurde aufgeführt. Huemer schrieb keine Theaterstücke, wurde also nicht aufgeführt. Wanko, mit seinem mittlerweile zweiten Roman in Steißlage schwanger, wurde 2003 Literaturchef im Forum Stadtpark, schrieb aber weiterhin, zum Beispiel Hörspiele für Ö1. Huemer schrieb einen Roman, Kurzgeschichten, Reportagen, wurde „Popexperte“. Gemeinsam ersann man die „Prinzenrolle“, eine auf Austausch von Peinlich- und Lieblichkeiten angelegten Literaturtalk. Die „Prinzenrolle“ geschah. Menasse kam und bedankte sich später sehr; Palm kam vorher und war lustig; Günter „Mo“ Mokesch wollte gar nicht mehr gehen. Und dann, keine Ahnung, schaffte das Duo irgendwie den Aufstieg, in die Bundesliga der Literatur-Entertainer.
Das könnte jedenfalls ein Grund sein, warum das neue Literaturtalkformat der beiden Fußballversierten den Namen „Steiger“ trägt. Bei den geladenen Gästen handelt es sich jeweils um Auf-, Um- oder Quereinsteiger, wenn man den Literaturbetrieb mal kurz alpinistisch betrachtet, was sich hier anbietet. Die jeweiligen Steiger und –innen werden recht höflich behandelt, hart angepackt und eigentlich nicht betrunken gemacht, es gibt Musik und eine Bühne (gestaltet von Jörg Vogeltanz), und dann wird auch laut gelesen. Illustere Gäste werden eingeladen, bzw. man ist mit ihnen im Gespräch. Der Italohengst u. Italoliterat Francesco Madeo macht am 6. Februar den Anfang, unser in bester Erinnerung gebliebener aller liebster Top of the Pop DJ Udo Huber macht im Vorsommer weiter und wenn man durchs Laub steigt und die eigene Spur verwischen versucht, dann muss einfach der Kripo-Schreiber Thomas Müller, ein Mann zur Erkundung der Abgründe der Seele zu Wort kommen.
Kurz noch einmal zur Staudammflutung: „Ein imposantes Ereignis, sehr laut und professionell gemacht. Wenig Tote.“ (Wanko) „Nett, aber einmal reicht. 2000 Tote.“ (Huemer) Seitdem haben die beiden nie wieder Karten gespielt. Das beigefügte Foto zeigt die beiden anno 2000 im Foyer des Hotels „Golden Apsara“. Das muss man sich mal vorstellen.


Euer Wa. und heute auch mal Hu. WaHu!

Saturday, February 03, 2007

"Wir sind schuld!"

Wankos Blog


Na klar sind wir schuld. Das haben wir schon seit unseren mehr oder minder erfolgreichen Schuljährchen in den 80ern gewusst, als die Grünen ein bisserl 68er Stimmung in unser abgesichertes Mittelklassejugendlichenleben gebracht haben und wir bei so gut wie jeder Demo mitgelatscht sind. Also gegen die Atomkraft, gegen Hainburg und gegen diverse Erschwernisse beim Studieren so und so. Revolution & Dope! Wow, wow, wow! Schon damals haben wir gewusst, dass das mit dem Klima, nicht mehr so weitergeht. Nur damals wollte das niemand wissen. Das waren linkslinke Spinnereien, und im Grunde war man ja so und so nur ein Wirtschaftsfeind, wenn man auch nur ein Wort zu viel Kritik geäußert hat.
Und heute? Ja, wir sind schuld! An allem! Wir fahren mit den Autos sogar zum Kiosk um die Ecke, wir kaufen Fetzen die in Niederlohnländern erzeugt werden und wir wollen uns halt auch noch ein bisserl Einrichtungsluxus und Urlaub am Meer oder in den Bergen leisten. Na klar sind wir schuld an dem Wetter, dass das seit heuer so komisch ist. Selbstverständlich. Aber: Dass das auflagenstärkste Kleinformat in der Steiermark mit dem ´Titel "Wir sind schuld" aufmacht ist doch öd. Nein, mit so vielen Landsleuten will ich an nichts schuld sein. Unter denen sind so viele Hirnis und Volltuscher, nein, mit Verlaub, für diese kollektive Schuld komm ich mir ein bisschen zu gut vor. Und schuld sind im Übrigen so und so nur die Amerikaner. Und die Russen. Meine selige Omi hätte gesagt: „Die Chinesen auch!“ Tun wir die im aktuellen Globalisierungswahn auch noch dazu. Ich bin schuldlos und Sie auch!

Thursday, February 01, 2007

"Wilde Boys, die sind nicht immer schlecht! ...


... wilde Boys die haben auch ein Recht." Wer so daherträllert und sogar noch die demokratischen Grundrechte einfordert, der kann nur, na Sie erraten es ja doch nicht, Johnny Hollyday sein - der Franzmann, der vor einigen Wochen als bestverdienenste französische Superstar aus steuerlichen Gründen ins benachbarte Genf flüchtete. Nun denn, "Wilde Boys", so gesprochen,besser gesagt, so gesungen wie man es schreibt, wurde mit diesem Song ca. 1965 auf den deutschen Singelmarkt geworfen u. klingt wie ein arger Gus Backus. Also, liebe redlich arbeitende Menschen, noch ist nichts verloren, irgendwann werden auch Sie in Genf landen - sofern Sie es wollen!
Das Stück Vinyl stammt aus dem Outlet meines vaters und das Foto, das spendet Ihnen meine neue Nikon L5! Geschenkt zu Weihnachten v. Mag Manu.