Wednesday, October 29, 2014

Pride





England 1984.  Margareth Thatcher legte sich mit den mächtigen Kohle-Gewerkschaftern an und gewann schlussendlich den unrühmlichen Kampf. Ein in dieser Redaktion vor kurzem besprochenes Buch, David Peace 1984, zeugt von diesem dunklen Kapitel in der englischen Geschichte, die Großbritannien an den Rande eines Bürgerkriegs brachte. Ein bunter Farbklecks war jedoch der Zusammenschluss einer Londoner Lesben- und Schwulengruppe mit einem Waliser Bergarbeiterdorf. Die flippige Bande setzte sich in den Kopf, für die Bergarbeiter Geld zu sammeln, damit sie den Kampf gegen das Regime besser bestehen können. Außenseiter helfen Außenseiter, sozusagen. Die L.G.S.M. (Lesbians and Gays Suport  the Miners) elf Gruppen in ganz Großbritannien,  ging in die englischen Geschichtsbücher ein.


Der Regisseur Matthew Warchus machte daraus eine typisch britische Komödie, mit viel Herz und Hirn, jedoch ohne große Experimente. Gegenseitige Vorurteile werden abgebaut, die gemeinsamen Ziele in den Vordergrund gestellt. Man kann „Pride“ auch als gelungene Milieustudie sehen. Sehr authentisch fing er das Leben aus dem Jahre 1984 ein, in der die Londoner Gay-Bewegung eigentlich das vorgab, was heute landläufig von der Jugend gelebt wird: „Hab Spaß, lebe dein Leben und bekenne dich zu deinen Leidenschaften.“ Fast nostalgisch wird es einem zumute, wenn man sieht, dass dieses Feeling auch mit einer gesellschaftspolitischen Leidenschaft gepaart werden kann. Gespickt mit dem damals üblichen Clubsound, u.a. The Smith, Bronski Beat und Frankie Goes to Hollywood, ist der Film auch als schönes Revival fernab von 1980er-Feten zu sehen. Neben den jungen Schauspielern wie George MacKay und Andrew Scott gefiel vor allem Bill Nighy, als alternder Gewerkschafter. Fazit: Ein mehr als gelungener Rückblick in die Mitte der 1980er-Jahre, die bei genauerer Betrachtung alles andere als fad und ideenlos waren.

Wa.

Die Redaktion bedankt sich beim Radiosender Soundportal und Cineplexx Graz für die Einladung zur Vorpremiere. Der Kinostart ist am 31.10.2014.

 
 

Thursday, October 16, 2014

Gregor der Rote.

Von Kindheit an ein GAKler, daran konnte auch die Triestersiedlung und der Umzug nach Wien nichts ändern. Foto: Wa.


Der Schauspieler Gregor Seberg ist gebürtiger Grazer und wuchs in der Triestersiedlung auf. Heute kennt man ihn über die österreichischen Grenzen hinaus u.a. als charismatischen Ermittler „Helmuth” aus der SOKO Donau. Kürzlich war er mit seinem Kabarett-Programm „Hast Angst, Mayer?“, im Schloss Dornhofen bei Graz zu Gast. Die Reihen waren knallvoll, die Stimmung war ausgezeichnet und „Mr. 100 %“ hatte noch eine spezielle Zugabe für die Besucher aus Graz parat, a short one, sozusagen: Seberg stürmte nochmals die Bühne und meinte, „Wir sehen uns in sieben Jahren wieder, dann wenn der GAK Bundesliga-Meister ist!“ Wenn wir die heurige Saison mitrechnen, dürften es acht Jahre sein, aber sein Wort in Gottes Ohr. Hier noch ein kleines Gespräch, was Gregor so über “die Roten” denkt.

 
Gregor, du bist seit jeher ein GAK-Fan. Wie das?

 
Keine Ahnung. Das war auf einmal so. Meine Schwester und mein damaliger bester Freund waren Sturm-Fans, vielleicht deshalb. Aus Opposition. 


In der Triestersiedlung war das mit dem GAK-Fan sein nicht immer einfach, oder?

 
Ich glaube, in der Triestersiedlung waren die coolen Sturmanhänger. Die extrem coolen hingegen GAK. Also doch einfach.


Kannst du dich noch an ein bestimmtes Spiel (aus deiner Jugend) erinnern? (Oder irgendetwas in der Richtung)

 
Ich bin als Kind immer mit den Großen via Grünanger nach Liebenau gepilgert. Unserer war der „Grossschädel-Sektor“, die zur damaligen Zeit wahrscheinlich sicherste Zone der Welt (Triestersiedlung!). Also für uns. Da gab es immer ein paar Schubsereien, wo ich mich als  Rotzpippen inmitten der Älteren wie ein gefährliches Kampfschwein gefühlt habe. Ich bestand in solchen Momenten sicher zu drei Vierteln aus Adrenalin. … Meistens habe ich vor lauter Aufregung ständig hin- und hergeschaut und von den Matches selber kaum etwas mitbekommen.

   
Hat's für dich einen Lieblingsspieler gegeben?

 
Mario Zuenelli. Der Inbegriff für Fußballkunst. Dicht gefolgt von Savo Ekmecic.


Du lebst ja schon seit Jahren in Wien und dennoch bist du Gründungsmitglied. Wie kam es dazu?

 
Einerseits ist es ja wurscht, wo man lebt, GAK - Anhänger ist man überall. Andererseits habe ich glücklicherweise Kontakt zu einem sehr umtriebigen Insider, der mich immer mit den neuesten Informationen beglückt. Auch zu Gottfried Lamprecht (Ex GAKler) gibt es losen Kontakt.

 
Stimmt das, dass du mit ein paar Kumpels einen Hobby-Verein betreibst und dass die auch GAK-Mitglieder sind?

 
Ja, stimmt. Ich bin Präsident des Fc Wojtyla (gemeinsam mit dem Kollegen Fritz Rainer). Neben mir sind zwei weitere GAK-Mitglieder. Der eine ist aus Graz und war immer ein Roter, der andere ist ein Rapidler und aus Solidarität Gründungsmitglied.


Wird man dich in Zukunft bei einem GAK-Spiel begrüßen dürfen?

 
Auf jeden Fall! Sobald es der Job erlaubt, schaue ich mir ein Match an. 


Gibt’s sonst noch was zu sagen?

 
Bitte, der GAK muss schnellstens wieder ganz hinauf. Ich merke aus Mangel an Grazer Präsenz schon leichte Tendenzen, Sympathien für Sturm zu entwickeln. Und des geht goar ned.

 
Lieber Gregor, die Redaktion dankt für das Gespräch und wünscht weiterhin viel Erfolg auf dem beruflichen Weg.

Monday, October 13, 2014

Heiß, heißer, „Kleine Zeitung Graz Marathon“!



Graz Marathon, es gibt immer was zu gaffen!

Jetzt ist noch früher Morgen und so fällt mir diese Einleitung noch schwer. Ein Versuch: Ein Muskel am Arsch (linke Backe) ist spürbar, tut aber jetzt nicht zwingend weh. Ich habe gestern wieder viele Freude und Bekannte auf dem Graz Marathon getroffen, das war fein. Im VIP Bereich habe ich dann ein bisschen gegluckert, das war noch feiner. Der TV-Tatort am Abend war dann am feinsten. Ist ja alles Kacke, Laufen war schon am superbsten! Die Helden des gestrigen Tages waren Lemawork Ketema der um einen österreichischen Pass läuft, irgendwie voll gladiatorenmäßig, denk ich mir, und keiner sagt was, und Held Nummer zwei war die Sonne. Die war suuuuperheiß und Wind war scheiße nulll. Die letzten KM schauten dann „alle“ wie schwitzende Haribo Gummibärchen aus und hätten am liebsten eine laaaange Labestation bis ins Ziel gehabt - die hat es aber nicht gegeben.
 
Startnummer inkl. neuer Namensgebung
 
Das sommerliche Herbstwetter war seit einer Woche bekannt, hätte ja auch ein Thema des Veranstalters werden können, die Läufer haben ja auch genug dafür bezahlt u.a. eine gute Verpflegung haben zu dürfen. Aber auch das ehrenwerte Grazer Publikum soll hier in die Pflicht genommen werden: Es muss ja nicht New York sein, wo das euphorisierte Publikum dem Läufer u. a. Cola und Donuts anbieten ;), und auch nicht San Francisco 1967, falls die Anspielung jemand versteht, aber deppert zuschauen wie die Läufer langsam umkippen,  das schafft nur der Grazer. Aber das ist ja alles wahrscheinlich viel zu kompliziert und zu viel verlangt. Auf alle Fälle, eines bleibt: So heiß wie heuer war es die letzten fünf Jahre nicht.
Trash-Kumpels unter sich: Wa. mit Habakuk Ronny. Zusammen waren wir nach dem Lauf Stephen Kings "Es" schauen. Ronny bringt das auf neue Ideen :)

Zum Lauf: Die „laufende Masse“ bekam man heuer gut in den Griff. Marathon- und Cityläufer wurden in gegensätzliche Richtungen geschickt, so kam’s zu wenigen Engpässen. Die Streckenführung war dieses Jahr ziemlich okay. An der Mur wird man in Graz halt immer vorbeilaufen müssen – die Alternative wäre zum Bahnhof hinaus, ob das geil ist, weiß ich nicht. Dass es im letzten Lauf-Viertel immer so einen Zinken gibt, der einem - schon das Ziel vor Augen – wieder davon abbringt, gehört fast schon dazu. Er wäre mir abgegangen. Heuer gab es wieder einen Teilnehmerrekord. Das sagt eigentlich ziemlich viel: Laufen wird immer beliebter. Wir bleiben also am Schuh.

Die Redaktion bedankt sich bei der Kleinen Zeitung für die Einladung zum Kleine Zeitung Marathon 2014.  Alle Fotos: Wa.

 

Thursday, October 09, 2014

Frankfurt Splitter 2


Die PR-Damen der Clutchbook Edition ... Sachen gibt's, die gibt's gar net. In Halle 3 war z.B. ein Buchstand mit der Reihe "Spannende Krimis schreiben lernen", gar nicht schlecht besucht, muss ich sagen ...



Wolf Haas liest aus dem neuen Buch. Das zahlreiche Publikum stand hinter mir ;)
 
Rolf Biermann, versierter Fußballbücher-Schreiber: "Westfalia Herne hat viel Geschichte, aber wenig Gegenwart." Ich will gar net wisssen, was er über "unseren" Verein sagen würde ...

In München am Filmfest war's die BMW-Flotte, in Frankfurt waren die Ingolstädter dran.

Fotos & Texte: Wa.


Frankfurt Splitter 1

Landesrat Christan Buchmann lud eine illustre Autorenrunde zur Frankfurter Buchmesse. Mit dabei u. ab. Cordula Simon, Martin G. Wanko sowie Maria Gamillscheg und Marcus Pöttler, Fachverbandsobmann Michael Kernstock, sowie WKO-Buch/Medien-Obmann Geor Glöckler, KSG-Chefin Angelika Vauti-Scheucher.



Alle!

Jürgen Christian Kill vom Liebeskind Verlag: "Das Buch muss einem gefallen, aber verkaufen sollte es sich halt auch!"


Thomas Kock, Haberer aus Stuttgart macht am Ö-Stand "einen auf Wanko" ;)


Fotos und Texte: Wa. (außer Gruppenfoto: WKO / Klaus Krainer)

Monday, October 06, 2014

Sick! ... Vom Millionär zum Telerwäscher.

Sick, Sick, Gernot Sick!

Nein, hier geht’s um keine Befindlichkeitsstudie der Stadt Graz (No Cash, „Sick“ durch Verbote, Feinstaub, angfressene Gsichter, was weiß ich …), sondern um das dritte Kabarettprogramm des ehemaligen Nationalteamspielers Gernot Sick, der mit dem GAK 2003/04 u.a. Meister und Cupsieger wurde und sich als Verteidiger auch als Cuptorschütze einen Namen machte. „Vom Millionär zum Tellerwäscher“ heißt sein erstes Solo-Programm. Der Wa. war bei der Vorprämiere dabei, demnächst im Café Stockwerk, Graz.


Machen wir hier einen kleines Frage und Antwort Spiel: (Also, an alle Pfosten, die das lesen: Hier spricht nicht der Sick zu euch, sondern hier spricht der Wanko zum Wanko, alles klar?)

Kann man das Sick-Kabarett auch ohne Fußball-Insiderwissen anschauen?

Ja, das geht sehr gut, weil gerade nach der Pause sind einige sehr schöne allgemeingültige Aussagen dabei. Und auch WITZ!!
Kann man den Sick als „Schwarzer“ anschauen?
Na klar, wenn man das Malträtieren eines schwarzen Sackerls verkraftet …
Sind die Witze immer die gleichen?
Nein, dieses Mal hat er den Gregerl im Koffer gelassen und den Kevin ausgepackt. Der Kevin wird sein Alter Ego nicht sein, dafür war der Sick immer zu erzogen, aber der Kevin ist so eine Randfigur der Gesellschaft und manchmal hilft noch der Opa aus. (Highlight: "Opa auf dem Maturaball").
 
Die "Aktiven" Joachim Standfest und Ralph Spirk - der eine hätte gerne den dritten Meister, der andere würd gerne aufsteigen!
 

Und, spielt der Sick auch Gitarre?

Ja, die beste Sick-Gitarre, die es bis jetzt gab! Die Lieder zum Gutteil gelungen und wenn man den Sick sehen will, freut man sich natürlich, wenn er spielt.
Sind Promi-Kicker auch dort?
Ruft der Sick, kommen die Kicker. z.B. Joachim Standfest, Ralph Spirk oder Gregor Pötscher. Auf der anderen Seite konnte man Interview-Talent Günther Neukirchner wahrnehmen. Es darf angenommen werden, dass einige weitere Promi-Kicker in die nächsten Vorstellungen kommen.
Kurzkritik: Sicks Kabarett wird nach kurzer Eingangsphase immer besser. Läuft rund bis zum Schluss, gerade die Momente in denen es nicht (zwingend) um den Fußball geht, sind überraschend gut gelungen!
Termine und Infos gibt’s hier: kabarettschaftsbund

Text und Fotos: Wa. - Die Redaktion bedankt sich für die freundliche Einladung.


Gregor Pötscher weiß, welcher Sponsor nicht geht. ;)