Monday, October 17, 2016

Das Glacis und der Lauf.




 
Die Stadt ist wie ein pulsierender Organismus und jeder Organismus hat ein Gebiss. Die vorderste Zahnreihe ist meist die, die am schönsten poliert wird, soll ja etwas hermachen, unsere Stadt. Da ich jeden Tag am Glasics zur Arbeit gehe, sehe ich den langsamen Niedergang dieser einstigen Prachtstraße. Antiquariate sperren zu, Lokale machen nicht auf, kleine, an die Universität gebundene Betriebe geben w.o. So manch Oase versiegt und wird anderenorts wieder gesichtet, zum Beispiel die Pastaria. Dazu verdreckt das Glacis zusehends. Da mag man doch nicht einmal mehr mit dem Fahrrad unterwegs sein. Vielleicht doch die Sperrstunde nach Hinten verlegen? Das könnten sich Lokale wieder rentieren und vom Glacis könnte der Schall in Richtung Stadtpark verlaufen, das wäre auch für die Anrainer gut.


Und überhaupt: Außerhalb von Graz wird man gerne gefragt: Und was wird nun als Nächstes bei euch verboten? Also, Leute im kreativen Umfeld wollen in so eine Stadt nicht kommen, Verbote kommen ihnen zu creepy vor. Die sind aber der Humus für die Zukunft. Künstler und Kreative, die machen’s aus. Blöd aber, weil die halt immer die Goschen offen haben und eifrig meckern. Früher sind die wenigstens „nur“ im Wirtshaus gesessen, haben Dinge ausgeheckt, die sogar „die Zeit“ daraufhin abgedruckt hat. Heute gehen die Herrschaften zwar auch ins Wirtshaus aber mitunter laufen sie auch oder halten sich sonst wie fit. Und so kommt es, dass ich gestern, Sonntag, am 16.10. laufen war. Der Oleander blüht, die Oliven stehen noch im Freien, in der Sporgasse machen Eishändler noch gute Umsätze. Und so verlässlich wir jetzt bereits seit Jahren keinen Frost mehr im Oktober haben, werden nach wie vor die Trinkbrunnen der Stadt Graz zugesperrt, wie jedes Jahr, Mitte Oktober.
Fotos & Text: Wa.

Das Glacis und der Lauf.




 
Die Stadt ist wie ein pulsierender Organismus und jeder Organismus hat ein Gebiss. Die vorderste Zahnreihe ist meist die, die am schönsten poliert wird, soll ja etwas hermachen, unsere Stadt. Da ich jeden Tag am Glasics zur Arbeit gehe, sehe ich den langsamen Niedergang dieser einstigen Prachtstraße. Antiquariate sperren zu, Lokale machen nicht auf, kleine, an die Universität gebundene Betriebe geben w.o. So manch Oase versiegt und wird anderenorts wieder gesichtet, zum Beispiel die Pastaria. Dazu verdreckt das Glacis zusehends. Da mag man doch nicht einmal mehr mit dem Fahrrad unterwegs sein. Vielleicht doch die Sperrstunde nach Hinten verlegen? Das könnten sich Lokale wieder rentieren und vom Glacis könnte der Schall in Richtung Stadtpark verlaufen, das wäre auch für die Anrainer gut.


Und überhaupt: Außerhalb von Graz wird man gerne gefragt: Und was wird nun als Nächstes bei euch verboten? Also, Leute im kreativen Umfeld wollen in so eine Stadt nicht kommen, Verbote kommen ihnen zu creepy vor. Die sind aber der Humus für die Zukunft. Künstler und Kreative, die machen’s aus. Blöd aber, weil die halt immer die Goschen offen haben und eifrig meckern. Früher sind die wenigstens „nur“ im Wirtshaus gesessen, haben Dinge ausgeheckt, die sogar „die Zeit“ daraufhin abgedruckt hat. Heute gehen die Herrschaften zwar auch ins Wirtshaus aber mitunter laufen sie auch oder halten sich sonst wie fit. Und so kommt es, dass ich gestern, Sonntag, am 16.10. laufen war. Der Oleander blüht, die Oliven stehen noch im Freien, in der Sporgasse machen Eishändler noch gute Umsätze. Und so verlässlich wir jetzt bereits seit Jahren keinen Frost mehr im Oktober haben, werden nach wie vor die Trinkbrunnen der Stadt Graz zugesperrt, wie jedes Jahr, Mitte Oktober.
Fotos & Text: Wa.